20. Parlamentarierabend begeistert die Gäste

Da kommt noch was _ Im Alter die Zukunft selbst gestalten

Ein Gartenhaus, rote Rosen blühen davor und Katze Miko auf dem Schoß – so stellt sich Evelin Ossowski ihr Leben als Rentnerin vor. Noch ist die junge Frau allerdings berufstätig und arbeitet in einer der Werkstätten der Lebenshilfe. Wie das eigentlich geht „in Rente gehen“, das weiß sie nicht so genau. Ihr Kollege Michael Werner ist da schon einen Schritt weiter: „Ich mache mit beim Rentnerkurs, einer Fortbildungsmaßnahme der Lebenshilfe“, erzählt er. Und, dass er inzwischen auch schon die Jahre im Kalender abstreicht, denn so viele sind es nicht mehr, bis der Mitarbeiter aus der Tischlerei seinen Ruhestand genießen kann.

„Da kommt noch was – Im Alter die Zukunft selbst gestalten“ so lautete der Titel des 20. Parlamentarierabends der Lebenshilfe und der Albert-Schweitzer-Wohnen und Leben gGmbH in Bremerhaven. Mehr als 100 Gäste waren zur Veranstaltung in den Fischbahnhof gekommen und haben das Thema Älterwerden an verschiedenen Arbeitsstationen diskutiert und dabei den Fokus auf Menschen mit Behinderung gelegt.

Gemeinsam mit fünf weiteren Befragten, haben Evelin Ossowski und Michael Werner in kurzen Videos ihren Blick auf das Rentendasein geschildert. Zuvor hatte die Theatergruppe „Alles nur Theater“ den Abend mit einem launigen, lustigen und auch nachdenklichen Stück eröffnet und die Rentner:innen auf der Rentnerbank erzählen lassen. Essen auf Rädern, Pizza „aber bitte mit Sahne“, ein Geist aus der Flasche, der Wünsche erfüllt, denn „mit 66 Jahren fängt das Leben an“… waren die Themen, die die Schauspieler:innen bewegten.

Nach dem künstlerischen und medialen Auftakt hatten die Gäste die Möglichkeit, sich dem Thema Rente mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu nähern. An den Stationen Arbeit, Wohnen und Freizeit konnten sich die Gäste über derzeitige Angebote informieren und ihre Wünsche und Ideen einbringen. Am Stammtisch sprachen ehemalige Lebenshilfe-Mitabeiter:innen über ihre Erfahrungen im Ruhestand.

Die eingeladenen Parlamentarier, unter ihnen der Stadtrat für Menschen mit Behinderung, Uwe Parpart, der Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren und Ralf Holz, als Stadtrat für Sport und Freizeit zuständig, zeigten sich von den Diskussionen an den Stationen begeistert und versprachen im Schlussgespräch, sich des Themas Älterwerden und der damit einhergehenden Angebote für ältere Menschen mit Behinderung in ihren Ressorts anzunehmen.

Zur Erinnerung an den gelungenen Abend gab es von den Organisator:innen für die drei Politiker ein „Rentenpaket“ mit auf den Weg. Mit einem Augenzwinkern gepackt und bestückt mit Rätselheft, Kaffee, Brotbrett und Kaffeetasse.  Mit dabei auch eine der Zeichnungen, die die Bremer Künstlerin Leefje Roy während der Veranstaltung im sogenannten Graphic Recording-Verfahren angefertigt hat. Dazu hatte sie an den einzelnen Stationen Stimmungen und Stimmen eingefangen und noch während der zweistündigen Veranstaltung themenbezogene Kunstwerke gezeichnet und koloriert. Eine Aktion, die bei allen Gästen für Erstaunen sorgte und viel Anklang fand.

Die so entstandenen Bilder finden sich in der Galerie im Anhang.

Fotos: Masorat

Video: Lebenshilfe/ASW

Zeichnunge: Leefje Roy